1996 wurde die Leitung der Sternwarte von Ing. Wolfgang Schwinge übernommen, der langjähriger Mitarbeiter der Einrichtung war. Das Haupttätigkeitsfeld war vor allem die Öffentlichkeitsarbeit, die bereits seit Franz ein Arbeitsgebiet der Sternwarte war. Fast wöchentlich fanden Vorträge mit vielseitigen astronomischen Themen statt und bei klarem Himmel wurde zu Beobachtungen eingeladen. In langjähriger Arbeit war Schwinge wesentlich an der Entstehung eines Fundus von über 1000 Lichtbildern beteiligt, der seinesgleichen sucht. Wissenschaftlich betätigte sich Schwinge hauptsächlich auf dem Gebiet der Astrofotografie und publizierte seine Ergebnisse in einem fotografischen Mondatlas und in einer praktischen Anleitung für Einsteiger in die Astrofotografie.
Wolfgang Schwinge (1944 bis 2001)
Im Spätherbst des vergangenen Jahres verstarb nach schwerer Krankheit.
Ing. Wolfgang Schwinge, der von 1996 bis 2001 die Schulsternwarte „Johannes Franz“ in Bautzen leitete und vorher langjähriger Mitarbeiter dieser Einrichtung war. Bereits als Schüler besuchte er an der Schulsternwarte eine Arbeitsgemeinschaft, was sicher auch seinen späteren Berufsweg beeinflusste. Als Leiter konzentrierte Schwinge seine Tätigkeit vor allem auf die Öffentlichkeitsarbeit der Sternwarte. Über Jahre wurde von ihm bei klarem Himmel zu Beobachtungen in die Sternwarte eingeladen. Stets pilgerten zahlreiche Bautzener Bürger zur Sternwarte, um in den Himmelskathedralen an leistungsfähigen Fernrohren einen Blick in die Fernen des Weltalls zu werfen. Neben exakten Erklärungen ließ Schwinge seine Besucher die Schönheit und Erhabenheit des Sternhimmels auch erleben. Mit Fleiß und Energie arbeitete er immer wieder mit interessanten Ideen und Gedanken an Vorträgen zu vielseitigen astronomischen Themen, welche fast wöchentlich vor allem der Bautzener Bevölkerung angeboten wurden. Diese Veranstaltungen hatten in der Regel eine erfreuliche Besucherzahl. Nicht zuletzt auch deshalb, weil es der Vortragende verstand, mittels Medien ein anschauliches Bild vom Weltall zu entwerfen. In langjähriger Arbeit für die Sternwarte war er wesentlich an der Entstehung eines Fundus von über 1000 Lichtbildern beteiligt, der seinesgleichen sucht.
Wissenschaftlich betätigte sich Wolfgang Schwinge hauptsächlich auf dem Gebiet der Astrofotografie. Hier widmete er sich vor allem der Sonne und dem Mond. Außerdem dokumentierte er außergewöhnliche Himmelsereignisse durch bestechende
Fotos, die zum Teil auch in der Presse erschienen. Schwinge publizierte auch über seine Erkenntnisse und Erfahrungen. So ist z. B. sein fotografischer Mondatlas nicht nur eine wertvolle Hilfe für Amateurastronomen, sondern fand auch bei zahlreichen Fachastronomen Anerkennung. In seiner Veröffentlichung „Astrofotografie“ vermittelte er Einsteigern und Fortgeschrittenen eine Vielzahl von Tipps zur Anfertigung aussagekräftiger Himmelsfotos. Mit seinem Wirken erwarb sich Wolfgang Schwinge bleibende Verdienste für die volkstümliche Astronomie.
Helmut Bernhard